Hammerwerk

Damals wie heute verwendet man für die Verarbeitung von Metallen einen Hammer und einen Amboss. Um größere Stücke zu bearbeiten, griff man auf die großen Fallhämmer zurück.

 

Im Altmühltal ist noch ein Hammerwerk vorhanden, das neben der gelegentlichen Metallverarbeitung als Mühlenmuseum fungiert: Die Hammerschmiede im Hexenagger.


prinzip des hammerwerks

Die Fallhämmer der Hammerschiede Hexenagger werden durch ein sogenanntes Hammerrad (Wasserrad) angetrieben. Die Kraft und Bewegung des Rades überträgt sich auf den Hammer, der dadurch angehoben wird und durch die Schwerkraft auf den Amboss zurückfällt. Nicht umsonst besitzen die Hämmer ein Gewicht von 3 Zentner.

Hier gilt die Methode der Nockenwelle.

Dabei wird die Kraft des Wasserrades auf die große Eichestammwelle, die mit Nockenringen versehen ist, übertragen. Die Welle rotiert durchgehend, sodass sich die Nockenringe mitdrehen. Die daran befestigten Nocken heben die Hebearme des Hammers hoch, die kurze Zeit später auf den Amboss, der aus Eisen besteht, zurückfallen.

Mit mehreren Fallhämmern arbeitet man effzienter und kann verschiedene Werkstücke formen. Je nach Funktion hat jeder Hammer eine andere Spitze.

Damit die ganze Konstruktion die Erschütterungen beim Schlag standhält, wird die Balkenkonstruktion tief in die Erde installiert. Bei Stillstand werden die nach obenstehenden Hämmer mit Stützen festgehalten. Davor wird eine Stange betätigt, die das Drehen des Wasserrads abstellt.


Je nach Gebrauch wurden viele verschiedene Metalle verarbeitet. Im Donauraum wurde in historischer Zeit viel Eisenerz gefunden, z.B am Michelsberg bei Kelheim mit eisenzeitlichem Oppidum. In der Nähe von Hexenagger hatte man die sogenannten Doggererze mit einem Eisengehalt bis zu 20% gefunden und dementsprechend verarbeitet.

Vor der Bearbeitung mit dem Hammer benötigen die Erze die richtige Temperatur, die durch das Schmiedefeuer in der Esse erreicht wird, was eine perfekte Grundlage für die Eisenbearbeitung schafft. Durch die Hand- oder Wasserkraft des Rades werden die zugehörigen Blasebälge getätigt, die dann das Feuer in der Esse entfachen.


Um das Beste aus den Metallen herauszuholen, gibt es viele verschiedene Größen und Formen von Schmiedehämmern und Schmiedezangen. Alle wichtigen Werkzeuge für die Handarbeit befinden sich in greifbarer Nähe überhalb oder neben der Esse.

 


Für die Handarbeit mit dem Schmiedehammer gibt es einen separaten Amboss. Im Garten befindet sich ein kleiner Hammer, der mit dem Fuß getätigt wird.