geschichte

Die Mühle ist seit 700 Jahren ein wirtschaftlicher Mittelpunkt des Dorfes und der Umgebung, dessen Arbeitnehmer meist aus Kottingwörth und Töging stammen.

 

Im Jahr 1306 wurde die Kottingwörthermühle als "Mühle zu Grögling" erwähnt. Sie war zur dieser Zeit im Besitz des Bischofs von Eichstätt. 1516 übernahm Hans Gödelein von Pförring die Mühle und erhielt einen Erbbrief. Zum Zeitpunkt des Kaufs war die Mühle defekt, aber die Instandsetzung wurde vom Pflegeamt Hirschberg unterstützt. Sie halfen beim Bau mit Scharwerk, gaben ihm zwei Mühlsteine, liehen ihm 10 Gulden und gewährte ihm drei Jahre ein gültmäßiges Ödrecht bzw. Steuerfreiheit.

 

Im Schwedenkrieg (1630-1635), der ein Teil des Dreißigjährigen Krieg war, verfiel die Mühle. Daraufhin beschrieb das Oberamt Hirschberg im Jahr 1644 sie als eingegangen und öde. Später wurde sie wieder in Betrieb genommen. 1741 besaß das Kloster Rebdorf die Mühle. Die Mühle war mit einer Säge verbunden. Seit der Säkularisation 1802 war die Mühle im Privatbesitz.

 

Von den Vorbesitzern war bekannt, dass die Familie Benz eine gemeindliche Stiftung machte. Das heißt, dass bis zur Inflation 1932 jedes neue Ehepaar einen Geldbetrag erhielt. Lux Johann kaufte die Mühle von Benz und heiratete Therese Blank. So hieß die Mühle damals "Blankmühle" . Die Vermählung von Therese Lux und  Regnath Johann im Jahr 1888 führte zu einer Änderung des Mühlennames: Die Regnathmühle, aber nicht zu Verwechseln mit der Rengnathmühle in Dietfurt.

 

1936 kamen eine Holztrocknungsanlage und eine Hobelmaschine dazu, sodass man nun auch Fußbodenriemen und gehobelte Bretter liefern konnte. Nach 1945 war der Umsatz der Säge fast so groß wie der der Landwirtschaft, obwohl die Mühle und die Landwirtschaft der Hauptbetrieb waren. Das Sägewerk ist seit 1934 mit 15 Arbeitern im Hauptbetrieb, die Landwirtschaft wurde seit 1968 viehlos bewirtschaftet. Im Sommer 1972 wurde der Mahlbetrieb von Getreide ganz eingestellt.

 

In den Jahren 1964/65 wurde eine Wirtschaftsbrücke zur Verbindung der landwirtschaftlichen Flächen und der Mühle gebaut.

 

Durch den hohen Energiebedarf wurde zur Wasserkraft zusätzlich im Jahr 1950 ein 50 PS Dieselmotor angeschafft. Drei Jahre später hatte man zwei Vollgatter mit 50 Beschäftigten und zwanzig Jahre später nur noch ein vollautomatisches Gatter mit 20 Beschäftigten. Später waren nur noch sechs Arbeiter beschäftigt.

Schließlich wurde in den 90er Jahren eine neue Säge- und Mühlenturbine eingebaut.

 

Das Sägewerk ist seit Januar 2017 stillgelegt, da die jetzigen zwei Besitzer bzw. Familien sich nicht einigen konnten. Die Holzplatten von einem anderen Unternehmen abgekauft. Der Strom wird weiterhin produziert.

Jetzt wird überlegt die Trockenkammer, die mit der Vakuumtechnik läuft, zu verkaufen. Da sie zu viel Energie verbaucht und man somit finanzielle Verluste macht.

 


Aktuelles Luftbild der Kottingwörthermühle

Aufnahme: Anfang/ Mitte des 19. Jahrhunderts


Quelle: © DOK, Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung

Seit dem Aufbau der Kottingwörthermühle ist vieles passiert. Zum einem wurde sie zur Verarbeitung von Getreide benutzt, zum anderen wurde sie mit einem Sägewerk erweitert. Nicht nur in der Anzahl der Gebäude hat sie sich geändert, denn durch die Altmühlregulierung in Kottingwörth wurde auch der Lauf des Flusses geändert.


Die Altmühlregulierung

Im Rahmen der Altmühlregulierung 1927/28 entstand eine neue Wehranlage, die das Wasser für die Turbinen staute, die immer noch elektrischen Strom liefert.

 

„Die Altmühl in der Hose ihres Vaters“

Daran dachte man nach der Ausbesserung des Stauwehrs im Jahr 1959, da nun die Altmühl im ehemaligen "Donaubett" durchfließt. 

 

Während der Altmühlregulierung erhielt auch die Technik ein neues Stauwerk mit automatischer Stauklappenregulierung und zwei moderne Turbinen mit Öldruckregler, sodass das bisherige Holzwasserrad abgelöst wurde. Für die Turbinen musste ein Umleitungsflussbett ausgehoben werden. Das Sägewerk wurde mit einem Hochleistungsgatter von 75 cm Durchgang und einer Sägeschärfmaschine modernisiert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde nur ein Lohnschnitt durchgeführt, aber nun wurde das Schneiden für den Handel ermöglicht.


Vor der Altmühlregulierung, Stand 1839

Quelle: https://kottingwoerth.de/files/HTML/geschichte/altmuehlregulierung/regulierung_01.htm
Quelle: https://kottingwoerth.de/files/HTML/geschichte/altmuehlregulierung/regulierung_01.htm

Nach der Altmühlregulierung, Stand 2017

Quelle: © DOK, Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung
Quelle: © DOK, Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung

Die große dreieckförmige Insel wurde durch die Regulierungsmaßnahme sehr geschrumpft. Die Breite des Flusses hat sich verkleinert, die kleinen Abzweigungen in Kottingwörth sind verschwunden und jetzt sind andere Ausbuchtungen entstanden.